NATUR lich LERNEN für das ganze Leben ...

Philosphie

Kleine Kinder und Tiere leben im Hier und Jetzt. Sie leben für den Augenblick. Sie lernen aus erster Hand.

Die Natur bietet kostenlos alles, was ein Kind braucht, um lebendig und natürlich zu lernen, glücklich und gesund aufzuwachsen und die Schöpfung zu achten.

Unsere Tage sind „ganz“. Wir tun, was getan werden muss, wenn uns danach ist. Wir achten darauf, es zu tun, bevor der Tag zu Ende geht.

So verbringen wir gemeinsam viel erlebnisreiche, spannende und glückliche Zeit.

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Das Fundament unserer Arbeit bildet das freie Spiel in der Natur und die TZI (Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Cohn).

Wir sind der Überzeugung, dass bei uns Kinder tiefe Wurzeln schlagen. Wurzeln, die ihnen die Sicherheit geben, später glücklich, zufrieden und erfolgreich in die Welt zu fliegen.

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Wozu brauchen wir Zeit?

Damals in den alten Tagen brauchten wir sie nie.
Wir richteten uns nach Aufgang
und Untergang der Sonne.
Wir mussten uns niemals beeilen.
Wir brauchten nie auf die Uhr zu blicken.
Wir mussten nicht zu einer bestimmten
Zeit bei der Arbeit sein.
Wir taten, was getan werden musste,
wenn uns danach war.
Aber wir achteten darauf, es zu tun,
bevor der Tag zu Ende ging.
Wir hatten mehr Zeit, denn der Tag war noch ganz.

Scott Eagle, 11 Jahre aus „Weißt du, dass die Bäume reden“

Kindgerecht

Im Mannheimer Wald- und Sportkindergarten darf jedes Kind so sein wie es ist. Wir respektieren den Entwicklungsrhythmus jedes einzelnen Kindes.

Wir vertrauen auf die Kraft der Kinder und begleiten geduldig ihre Entwicklung. Die Eltern unterstützen wir in vielen Gesprächen darin, mutig zu warten und die Kinder weder zu unterfordern, noch zu überfordern.

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Die Kleinen dürfen beim Wandern trödeln (Schneckenpost), die Großen voraus rennen (Ferraris). Nur wer lange genug Schnecke sein darf, kann später ein Ferrari sein.

Lassen wir den Kindern Zeit, äußern sie klar und deutlich ihre Bedürfnisse und Anliegen. So kann es sein, dass ein dreijähriges Kind mit zur Fahrradtour gehen oder Yakari-Kind sein möchte. Kein Kind bekommt zur Antwort: „Du bist noch zu klein.“ Ebenso wird man bei uns nie diesen Satz hören: „Du bist schon so groß“,  wenn ein Kind etwas nicht tun möchte.

Immer wieder staunen wir, wie viel sich Kinder zutrauen, wenn sie die Möglichkeit haben, den Zeitpunkt dafür selbst zu bestimmen. Es ist für uns immer wieder ein großes Glück zu erleben, wie sicher sie dann in ihrem Tun sind.

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Die Menschen meines Volkes waren weise. Sie vernachlässigten ihre Kinder nicht. Unsere Lehrer-Väter, Großväter, Onkel- waren sorgfältig und geduldig. Sie versäumten es nie, eine gute Leistung zu loben, vermieden es aber, dabei ein Wort zu sagen, das einen anderen Jungen entmutigt hätte, der nicht so schnell lernte. Wenn ein Junge versagte und eine Aufgabe nicht bewältigte, nahmen sie sich seiner mit doppelter Mühe an, bis er seine Fähigkeiten entfaltet hatte und so weit war, wie es seinen Anlagen entsprach.
Plenty Coups (1848-1939 Prärieindianer)

Rituale

Im Wald- und Sportkindergarten gibt es viele kleine und große Rituale, die den Tag, die Woche und das Leben der Kinder ordnen. Sie schenken den Kindern Sicherheit, Geborgenheit und Freiheit. Das Jahr ist im Rhythmus seiner jahreszeitlichen Feste und Aktivitäten immer beruhigend gleich. Die Wochenaktivitäten sind ebenfalls klar strukturiert.

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Der Tag beginnt und endet gemeinsam an der Haltestelle mit Erziehern, Eltern und Kindern. Die Flöte ruft die Kinder zum Morgen- und Abschlusskreis zusammen. Das Kasperle besucht die Kinder mit seinen Freunden immer zu den Geburtstagen. Bei jeder Wanderung warten alle an den gleichen Treffpunkten....

Örtlichkeiten und Plätze werden je nach Jahreszeit unterschiedlich genutzt. So schenkt uns im Winter das Waldsofa mit seiner Feuerstelle Wärme. Abkühlung suchen wir im Sommer an Plätzen, die uns Schatten und Wasser bieten.

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Lieber Vater im Himmel,
danke, dass du uns Mutter Erde geschenkt hast.
Sie lässt uns leben.
Wir werden mit deinem Geschenk,
Den Tieren, Pflanzen, Steinen und dem Wasser
sorgsam und achtsam umgehen.
Amen
(Gebet der Waldkinder)

Eigenverantwortung

Wir unterstützen die Kinder darin, ihren Gefühlen und Empfindungen zu vertrauen und danach zu handeln. Nur so spüren Kinder sich selbst und lernen, ihr Handeln einzuordnen.

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Authentisch sein, selbstbestimmt und intuitiv, statt fremdbestimmt zu handeln, das sind Werte, die uns wichtig sind. 

Das fängt bei der Kleidung an. Die Aussage: „Mir ist es warm am Kopf, ich möchte keine Mütze tragen“, wird von uns respektiert. Werden Kinder gezwungen eine Mütze zu tragen, verlieren sie diese häufig. „Wie ich empfinde, ist richtig.“ Diese Feststellung ist ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit zur Suchtprophylaxe.

Während die ganz kleinen Kinder noch von allen bei Bedarf umsorgt werden, handeln die Größeren schon sehr bald eigenverantwortlich. Sie kümmern sich im Kindergarten um ihre Kleidung, den Rucksack mit Essen, Trinken, Schwimmzeug und vielem mehr. 

Handlungen haben Konsequenzen. Vergisst ein Kind z.B. seinen Rucksack im Bus, ist es traurig. Die anderen Kinder trösten und geben etwas von ihrem Frühstück ab. Die Erwachsenen rufen beim Busfahrer an. Am nächsten Tag kann der Rucksack beim Fundbüro abgeholt werden. Die Gruppe hilft, dass es am Ende allen wieder gut geht.

Die Kinder erfahren Achtung und Respekt. Nur so können sie anderen ebenfalls Achtung und Respekt entgegen bringen.

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Wie soll das Kind morgen leben können,
wenn wir ihm heute kein bewusstes,
verantwortungsvolles Leben ermöglichen.

Janusz Korczak

Selbstbestimmtes Handeln

Kinder haben das Recht auf selbstbestimmtes Handeln, sich auszuprobieren und die eigenen Grenzen auszutesten. Lässt man die Kinder eigene Erfahrungen machen, so wird man feststellen, dass sie sich nie überfordern.

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Sind die Kinder klein, werden sie häufig überfordert. Sie werden zum Sitzen abgestützt, obwohl sie noch nicht sitzen können. Sie werden auf Schaukeln gesetzt, obwohl sie selbst noch nicht hochklettern und schaukeln können.

Sind die Kinder größer und können endlich eigenständig auf Bäume klettern, verbieten es die Erwachsenen, weil es zu gefährlich ist. Kinder dürfen sich auf TÜV-geprüften, sterilen Geräten ausprobieren.

Indem wir Kinder ständig maßregeln und auf angebliche Gefahren aufmerksam machen, nehmen wir ihnen ein Stück Lebensqualität, wichtige Lernerfahrungen und Freiheit.

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Die Magna Charta Libertatis als Grundgesetz für Kinder:

• Das Recht des Kindes auf den heutigen Tag

• Das Recht des Kindes, so zu sein, wie es ist

Janusz Korczak

Freundschaft & Gruppengefühl

Unsere Waldkinder verbringen die Tage in ständigem Gespräch eng miteinander in nur einer Gruppe. Sie fühlen Verantwortung füreinander, wissen, wie es dem anderen geht und beschäftigen sich oft mit dem gleichen Spiel. Sie teilen ihre Sorgen und Freuden im Morgenkreis. Gemeinsam suchen sie nach Lösungen für ein Problem.

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So entwickeln sie Mitgefühl und Toleranz.

Die Großen helfen den Kleinen und tragen ihren Rucksack, wenn diese müde werden. Die Schnellen warten auf die Langsamen an den Treffpunkten. Hat jemand noch Hunger und nichts mehr zu essen, wird geteilt. Dieses Gruppengefühl entsteht unter anderem dadurch, dass wir immer alle gemeinsam als Gruppe unsere Tage beginnen und beenden.

Immer wieder zeigen sich Besucher erstaunt, wie harmonisch unsere Kinder miteinander umgehen. Viel Platz, die Ruhe und Stille im Wald sind unserer Meinung nach die ausschlaggebenden Faktoren für diese Harmonie. Die Kinder spielen entspannt und ausgeglichen. Häufig beobachten wir, dass Kinder, die morgens in der Familie schon eine Auseinandersetzung hatten und gedrückt wirken, sich während der Wanderung zu unserem Platz entspannen.

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Zu wissen, dass wir zählen
mit unserem Leben
mit unserem Lieben
gegen die Kälte
Für mich, für Dich , für unsere Welt
Ruth Cohn

Jung und Alt

Früher hatten Kinder in den Familien täglich Kontakt zu älteren Menschen.

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Heute in einer Zeit, in der die Familienmitglieder oft weit entfernt von Mannheim leben, treffen sie Oma und Opa nur noch bei größeren Familienfesten.

Durch Anni, Mary und Horst, unsere „ehrenamtlichen Großeltern“, erleben die Kinder, was Alt sein bedeutet. Die Sehkraft lässt nach, das Laufen fällt schwer...

Und dennoch kann keine so gut basteln wie Anni. Keiner kann den Kindern so gut das Schwimmen beibringen wie Horst.

Großeltern sind bei uns im Waldkindergarten immer willkommen.

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Elterngespräche

Wir sind ständig mit den Eltern im Gespräch.

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An der Bushaltestelle beim Bringen und Abholen, bei unserer Festen und Veranstaltungen. Regelmäßige Entwicklungsstandgespräche finden nicht statt, da die Dinge in direktem Zusammenhang besprochen werden. Wir finden diese Gespräche unnatürlich und oft defizitorientiert. Viele Eltern haben Angst vor solchen Gesprächen. Da wir nur eine Gruppe haben, sind wir sehr nah an den Kindern dran. Ständig im Spiel oder im Gespräch mit ihnen, wissen wir, wie es ihnen geht. Wünschen Eltern ein Gespräch, stehen wir ihnen natürlich jederzeit gerne zur Verfügung. Denn dann geht der Impuls von den Eltern aus, die Bereitschaft zu einem Gespräch ist da.

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