NATUR lich LERNEN für das ganze Leben ...

Wald- und Natur

Die Kinder fühlen sich schon sehr früh von der Natur angezogen. Sie lieben Erde, Matsch, Sand und Pfützen.

Mehr…

Ein Kleinkind ist mit einer Pfütze glücklich. Dort verweilt es zufrieden, vertieft in sein Spiel. Jeder weiß, wie angenehm ein Strandurlaub mit Kindern ist.

Kinder spüren: Tiere und Pflanzen beurteilen uns nicht. Kinder fühlen in ihrem tiefsten Innern, dass wir aus der Natur kommen, dass unsere Vorfahren in den Steppen Afrikas und den Wäldern Europas gelebt haben. Sie wissen, Mutter Erde beschützt mich. Hier kann ich sein, wie ich bin. Hier werde ich nicht beurteilt.

Imaginäre Tiere jagen, mit Pflanzen heilen, mit Stöcken kämpfen, kochen mit dem, was uns der Wald schenkt, Waldkleider tragen, Waldbehausungen bauen und einrichten, sich selbst versorgen. Kinder spielen Steinzeit. Das lässt sie glücklich sein, entspannen, stark werden und Wurzeln schlagen.

Heute wissen wir, dass sich der Wald positiv auf unser psychisches und physisches Wohlbefinden auswirkt. Der Wald mit seinen Gerüchen, seiner Waldmusik und seinen Jahreszeiten tut uns gut. Der moderne Ausdruck „Biophilia Effekt“ versucht, das zu beschreiben. Er wurde hinreichend untersucht und bestätigt und unterstützt unsere Idee vom Leben im Wald  mit den Kindern zu 100 Prozent.

Brauchen wir diesen wissenschaftlichen Beweis und ein Zertifikat wie Erlebnispädagogik? Nein! Wir spüren, dass wir ein Teil der Natur sind und dort unser Platz ist. Beobachten wir doch einfach das Spiel der Kinder im Wald. Das ist Beweis genug.

Kinder, die in der Natur spielen, fühlen sich selten einsam. Sie entwickeln eine tiefe Zufriedenheit und Verbundenheit. Die Natur gibt den Kindern das Gefühl, dass sie im Leben verwurzelt sind, dass sie der Welt angehören.

Wir sind der Meinung, dass gerade in der frühen Kindheit die Kinder einen besonderen Bezug zur Natur haben. Sie zeigen uns, dass wir aus der Natur kommen. Heute wird immer wieder von sensiblen Entwicklungsphasen gesprochen. Wir vom Wald- und Sportkindergarten Mannheim sind der festen Überzeugung, dass die Kindheit die wichtigste Zeit des Menschen ist, um ein Gefühl für die Natur zu entwickeln. Also lasst uns möglichst früh mit den Kindern draußen spielen. Wir dürfen den Kindern die Natur nicht vorenthalten.

Weniger…

Baumfreunde

Bäume haben ein hohes Ansehen bei den Kindern. Sie sind wie gute Lehrer.

Mehr…

Schon die Kleinsten versuchen sie zu erklimmen. Beim Klettern erfahren die Kinder alles über diese Lebewesen. Sie riechen, spüren und schmecken sie. Sie fühlen ihre Stärke und Kraft. Unwichtig ist, zu wissen, wie die Bäume heißen. Wichtiger ist: Wo wachsen sie? Wie sieht ihre Rinde aus? Wie fühlt sie sich an? Wie duften sie? Wie sehen ihre Blätter, ihre Nadeln, ihre Früchte aus. Wie blühen sie? Wer frisst oder isst sie? Wer wohnt gerne unter, bei, auf oder in meinem Freund, dem Baum?

Diese Zusammenhänge zu erleben und dadurch zu wissen „so funktioniert ein Wald“, ist für das ganzheitliche Verständnis  bedeutend wichtiger, als dem Baum einen Namen zu zuordnen. Zumal Bäume in jeder Sprache einen anderen Namen haben. So lernen die Kinder das Ökosystem Wald verstehen.

Oft sagen Lehrer/innen bei unsere waldpädagogischen Fortbildungen: „Wenn mich die Kinder fragen, wie der Baum oder das Kraut heißt, dann kann ich das nicht beantworten.“  Unsere Antwort: „Ganz egal! Hauptsache, ihr geht mit den Kindern in den Wald. Gebt den Bäumen eure eigenen Namen oder befragt mit den Kindern zusammen ein Bestimmungsbuch.“ Viele Jahre lang nannten unsere Kinder die Robinie „Muskelbaum“. Wer sich die Rinde genau anschaut, versteht warum.

Eine Mongolin erzählte uns: „Ihr Europäer wollt immer wissen, wie die Pflanze heißt. Uns ist es wichtiger, zu wissen, wie sie riecht, wie sie schmeckt, was sie braucht, um gut zu gedeien, für was sie gut ist, wo sie uns helfen kann.“ Genau diese Einstellung ist es, die wir den Kindern vermitteln wollen. Die Namen lernen die Kinder beiläufig im Alltag.

Beim Klettern, ganz im Hier und Jetzt, eins mit dem Baum sind die Kinder hoch konzentriert. „Stellt euch ja nicht unter die Bäume mit euren Ängsten!“, sagen wir oft zu ängstlichen Eltern. Kinder klettern immer sehr fokusiert und sind vertieft in innigem Kontakt mit ihren Freunden den Bäumen.

Die Kinder in unserem Kindergarten wissen alte Bäume mit ihrer faltigen Rinde sehr zu schätzen. Auf alten Bäumen können sie natürlich besser und höher klettern. Die dicken Äste zum Festhalten, zum Umarmen zum Draufliegen haben zum Teil eigene Namen wie „Büro“, oder tragen über Jahre den Namen eines Kindes wie z.B. „Connys Ast“. Auf diesem Ast eines Ahorns lag das Kindergartenkind Constantin jahrelang, um in den Himmel und das Blätterdach zu schauen. Bei uns fließen Tränen, wenn gute Kletterbäume gefällt werden.

Mit einem Stock in der Hand fühlen sie sich stark. Kinder, die viel Zeit im Wald verbringen, umarmen Bäume und sorgen sich um sie, wenn ihre Rinde verletzt ist. Oft wollen Kinder nur an ihrem Lieblingsbaum Pipi machen.

Die Bäume sind die Freunde der Kinder. Ihr Spiel findet oft um einen Baum herum statt. Unseres Erachtens vermittelt ein Baum den Kindern das Gefühl von Schutz und Frieden. Im Wald fühlen sich die Kinder zu Hause, geborgen, wie eine große Familie. Sicher setzen sich unsere Kinder später für den Erhalt unserer Wälder ein. Damit ihre Freunde, die Bäume ein artgerechtes Leben bis ins hohe Alter mit ihren Baumfreunden leben können.

Weniger…

 

Weißt du, dass Bäume reden? Ja, sie reden. Sie sprechen miteinander, und sie sprechen zu dir, wenn du zuhörst. Aber die weißen Menschen hören nicht zu. Sie haben es nie der Mühe wert gefunden, uns Indianer anzuhören, und ich fürchte, sie werden auch auf die anderen Stimmen der Natur nicht hören. Ich selbst habe viel von den Bäumen erfahren: manchmal über das Wetter, manchmal über die Tiere, manchmal über den großen Geist.
Tatanga mani

Waldgeschenke

Frische Luft: Waldkinder sind gesünder. Das Spielen im Freien bei Wind und Wetter stärkt die Abwehrkräfte.

Platz zum Spielen: Bewegung ist Basis für eine gesunde kognitive Entwicklung. Der Wald schenkt uns nahezu unbegrenzt Raum zum Toben, zum Wandern, sich zurückzuziehen, sich zu entfalten und sich auszuprobieren.

Ruhige Umgebung: Der Wald ist leise. Vogelgezwitscher, das Rauschen der Blätter, das Rascheln des Laubs beruhigen. Die Kinder können besser hören und zuhören und sich intensiver auf ihre Beschäftigungen einlassen...

Mehr…

Schöne Natur im Wechsel der Jahreszeiten: Der Anblick der Bäume, des Grases, des Himmels mit seinen Wolken lässt Kinder und Erwachsene glücklich werden.

Spielen mit Naturmaterialien: Die Natur stellt uns kostenlose, unbegrenzte, ursprüngliche und einzigartige Spielsachen zur Verfügung. Die Kinder können kreativ und phantasievoll spielen.

Lernen mit allen Sinnen: Wir beobachten, sehen, hören und berühren Tiere und Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung. Wir erfahren die Jahreszeiten mit Haut, Haar, Ohren, Augen, mit den Händen und Füßen.

Weniger…

 

Klug durch Wald? Gewinnen im Wald? Bäume als Spielkameraden? Kein Spielzeug geht verloren! Eine ganze Welt voller unsichtbarer Verstecke! Zwischen Bäumen auf die Schule vorbereiten? Wie kommt die Kokosnuss in unseren Wald? Wo kann ich Märchen buddeln? Gespenster und Irrlichter? Wiegen ohne Waage? Zählen ohne Zahlen? Riechen Ziele? Duftet Lob? Heilt Moos Wunden? Lässt Rauschen entspannen? Spielen ohne Verlierer? Tiere ohne Gitter? Kann man Spielzeug essen? Schlangen ohne Zähne? Löwen ohne Mähne? Sofa ohne Lehne? Hitze ohne Feuer? Kaufen ohne Geld?

Fantasien werden zur Gestalt - das gibt’s nur im Wald!
N.Hoischen

Im Einklang mit den Elementen

Erde, Wasser Luft und Feuer sind für unsere Waldkinder keine leeren Begriffe, sondern wohl vertraut.

Mehr…

Luft
Im Sturm auf den Feldern unterwegs sein, spüren, wie die Kälte in die Nase beißt, den Mützen nach jagen, sich auf den Wind legen, den Duft von Heu, Wald, Blumen, Pferden, Nebel und Schnee riechen, Haare fliegen lassen, mit  den Kindern des Windes, den Pferden, in den Himmel reiten....

Erde
Die Wärme der Sommerwiese spüren und nach den Wolken schauen, im Blätterbett unter dem grünen Baumdach ausruhen, Mutter Erde berühren, schmecken riechen, Erdbeeren wachsen sehen, ihre Süße genießen...

Wasser
Den Berg hinunter in den See rennen, abtauchen, sich fühlen wie ein Fisch, mit Anlauf in die Pfützen springen, nasse Füße kriegen, Wasserschlacht am Brunnen, Muscheln sammeln, Wasservögel beobachten, Schlittschuh fahren, Regen auf der Haut spüren, Matschkuchen werfen, Eiszapfen schlecken, Schlitten fahren, im Kneipbecken herumstolzieren, Wasserschlauchdusche auf dem Reiterhof genießen, gärtnern und gießen, Schiffchen aus Borke schwimmen lassen, Schneeballschlacht...

Feuer
Trockenes Holz sammeln, Marmelade und Zaubersalbe kochen, Kastanien rösten, Popcorn poppen, Suppe wärmen, den Wald mit seinem Totholz achten, Wachs schmelzen, am Winterfeuer die Sommersonne genießen, Stichflamme erwarten, Fackeln drehen, in die Flammen vertiefen, Stockbrot backen, Märchen hören, ums Feuer tanzen, Körper erwärmen, Dunkelheit erhellen...

Weniger…

Rhythmus der Jahreszeiten

In Deutschland haben wir das Glück, vier Jahreszeiten erleben zu dürfen. Die größte Sorge aller Eltern ist...

Mehr…

Wie überlebt mein Kind den Winter?

Diese Sorge ist den Kindern fremd. Ständig in Bewegung freuen sie sich über das Feuer im Waldsofa. Oft rennen sie ohne Mütze, Jacke und Handschuhe im Wald herum. Die Bäume ruhen sich aus, werfen ihre Blätter ab und die Kinder können ausgediente Nester oder Eichhörnchen-Kobel entdecken. Jetzt ist die Zeit, in der wir uns am Lagerfeuer im Waldsofa aufwärmen. Der Winter mit seinem Feuer und seiner Dunkelheit übt eine große Faszination auf die Kinder aus.

Im Frühling freuen sich alle über das erste Grün. Oft ziehen sich die Kinder bei den ersten Sonnenstrahlen komplett aus und wollen sich ins Wasser stürzen. Das Wachsen der Blätter und Kräuter wird mit Freude beobachtet. Endlich wieder Zaubersalbe kochen. Die Kraft der Bäume wird bewundert. Die Hainbuche pumpt fleißig nährstoffreiches Wasser in ihre Zweige, damit die Blätter wachsen können. Daher ist ihr Stamm so nass. Auf der Märchenwiese werden die ersten Samen gesät.

Der Sommer ist am besten bei unseren Freunden, den Bäumen oder im Wasser zu ertragen. „Wenn es doch nur wieder Winter wäre!“, jammern die Kinder oft, wenn wir über die Felder zur Bushaltestelle laufen. Unsere Tiere leiden mit. Pferde und Hunde wollen sich kaum in der Hitze bewegen. Wie gut tut da ein Sommerregen. Barfuß in die Pfützen hüpfen, die warmen Regentropfen auf der Haut genießen. Jetzt kehrt wieder Leben in uns zurück. Im Vogelstangsee schwimmen, ein Eis beim italienischen Eismann genießen, ist wie Urlaub für uns. Beim Rad fahren bläst eine leichte Sommerbrise. Das fühlt sich gut an. Den Brunnen bis oben mit kaltem Wasser füllen, sich ausziehen und auf dem Rand sitzen, die Füße ins Wasser baumeln lassen. Hineinhüpfen und sich gegenseitig nass spritzen. Danach ausgiebig Beeren naschen. So lässt sich die Hitze ertragen.

Der Herbst schenkt uns eine reiche Ernte und wunderschöne Farben. Eicheln, Bucheckern und Esskastanien finden wir im Wald. Auf der Märchenwiese sind Äpfel, Pflaumen, Himbeeren und Quitten reif. Salat wird geerntet und gegessen. Marmelade wird gekocht. Der Wald verfärbt sich, die Tage werden kürzer. Stürme kommen auf. Bald naht das Lieblingsfest der Kinder: „St. Martin“.

Unsere Weihnachtsfeier findet zur Wintersonnenwende am Waldsofa mit großem Feuer, Fackeln und viel Licht statt. Nun werden die Tage wieder länger, der Frühling naht. Alles beginnt von Neuem...

Weniger…

Alles ist beseelt

Unsere Kinder wissen, dass alles lebendig ist. Sie lassen sich gerne durch Geschichten verzaubern.

Mehr…

„Bäume sind auch Lebewesen.“ sagen die Kinder und bedanken sich bei der Traubenkirsche, nachdem sie einen Ast abgeschnitten haben, um daraus einen Bogen zu bauen.

Kicherzwerge, Wichtel, Feen, Elfen, Kobolde, Zauberer, Hexen, Trolle und andere Waldgeister - wer kann schon sagen ob es sie gibt? In Märchen  auf jeden Fall und im Kindergarten? Sicherlich, denn die Stimmung im Wald ist verwunschen.

Elementgeister, magische Wesen in Steinen und Pflanzen, weise Totemtiere, all das beflügelt die Phantasie der Kinder in diesem Alter enorm. Dieses animistisches Weltbild (die Natur ist beseelt) ist in diesem Entwicklungsstadium stark bei Kindern ausgeprägt und möchte gelebt werden. 

Naturvölker bedanken sich bei den Pflanzen und Tieren, wenn sie etwas nehmen, ernten oder jagen. Diese Einstellung ist schön und tut den Kinder moralisch gut.

Einem Vater, dem wir dieses Weltbild der Kinder näher bringen wollten, sagte, nachdem er den Morgen mit uns verbracht hatte: „Was ihr mit den Kindern unternehmt ist klasse.  Aber dieser Esoterikkram ist nichts für mich.“

Dass die Spielzeugautos oder Kuscheltiere zu Hause auch beseelt sind, hat er sicherlich vergessen. Wer erinnert sich nicht an eine Situation, in der ein Kind bitterlich über den Verlust seines Kuscheltieres, seines besten Freundes geweint hat.

Dass Kinder so fühlen und sich so empathisch für Pflanzen und Tiere einsetzen, ist die beste Voraussetzung, die Natur als Erwachsener zu schützen.

Pflanzen sind das grüne Volk, das uns helfend bei Krankheiten zur Seite steht. Mit ihm sprechen die Kinder genauso wie mit den Tieren. Sie sprechen die Sprache des Herzens.

Dass vor nicht allzu langer Zeit die Erwachsenen der gleichen Meinung waren, erzählen uns die alten Volkslieder. Als diese Lieder gesungen wurden, lebten die Menschen in engem Kontakt zur Natur. Die Entfremdung von der Natur ist der Grund für das fehlende Verständnis.

Weniger…

 

Wo der Lakota auch hinging, er war mit Mutter Erde. Unabhängig davon, ob er bei Tag und bei Nacht wanderte, sie war bei ihm. Dieser Gedanke tröstete den Lakota, unterstützte ihn und er war für immer erfüllt mit Dankbarkeit. 
Luther Standing Bear

Naturschutz

Das kindliche Spiel in der Natur sichert die Zukunft der Erde und ist der allerbeste Umweltschutz.

Mehr…

Unsere Kinder wissen, dass jedes Lebewesen seinen Platz und seinen Sinn hat und wichtig für uns alle ist:

  • Sie wissen, dass die kleinste Spinne ein Herz hat, und Angst und Freude empfinden kann.
  • Sie wissen, dass die Haut der Bäume Rinde heißt und sie ebenso wichtig und schützend ist, wie unsere Haut für uns.
  • Sie wissen, dass die Weltmeere durch Plastikmüll verseucht werden.
  • Sie wissen, dass Wasser wertvoll und begrenzt ist, wenn sie die Pflanzen auf der Märchenwiese mit gepumptem Brunnenwasser gießen.
  • Sie wissen, dass Müll nicht in den Wald gehört und entsorgen ihn.
  • Sie wissen, dass es wichtig ist die Mistkäfer und Schnecken auf die Seite zu setzen, damit sie nicht tot getreten werden.
  • Sie wissen, dass man den Obstbäumen für die reiche Ernte dankt.
  • Sie wissen, dass die Getreide- und Erdbeerfelder mit Pestiziden gespritzt und gedüngt werden. Sie wissen, dass das ungesund für Mensch, Wasser und Tier ist.
  • Sie wissen, dass Pferde in der Wildnis täglich 35 km laufen und honorieren unsere Bemühungen, den Pferden viel Bewegung in Freiheit zu ermöglichen.
  • Sie wissen, dass Autoabgase zur Klimaerwärmung beitragen. Daher bevorzugen sie umweltfreundliche Fortbewegungsarten wie Laufen, Reiten und Radfahren.
  • Sie nutzen öffentliche Verkehrsmittel. Sie wissen, dass Hunde und Pferde Lauftiere sind und Bewegung an der frischen Luft brauchen.
  • Sie wissen, dass für unsere Bücher Bäume sterben und sind ihnen dankbar für das Totholz zum Feuer machen.
  • Sie wissen, dass Monokulturen asozial sind, dass auch Baummütter mit ihren Kindern aufwachsen wollen.
  • Sie wissen, dass gefällte Bäume besser vorsichtig mit Pferden aus dem Wald gezogen werden, um den Waldboden und die Wurzeln nicht zu zerstören.
  • Sie wissen, dass zu viele künstliche Lichtquellen in der Nacht Pflanzen und Tiere durcheinander bringen.
  • Sie wissen, dass die Wälder die Lunge von Mutter Erde sind.
  • Sie wissen, dass sie beim Ernten nicht alles pflücken dürfen, da sonst nichts mehr nachwächst.
  • Sie wissen, dass sie Müll vermeiden können, wenn sie ihr Frühstück in eine Box packen.
  • Sie wissen, dass sie Moos nicht mitnehmen dürfen, da es Wasser speichern kann.
  • Sie wissen, dass Bäume und Tier das Recht haben, alt zu werden.

Eines unsere größten Anliegen ist es, natürliche Lebensräume für Kinder und andere Lebewesen zu erhalten und ihnen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Wir halten nichts von künstlichen Spielräumen. Hier wird der Natur wieder ein Teil entzogen und künstlich umfunktioniert zum Leidwesen der Erde und ihrer Lebewesen.

Weniger…

Naturwissenschaft

Der Name sagt schon wo diese Wissenschaft herkommt und wo man sie am besten lernt - in und aus der Natur!

Mehr…

Draußen in der Natur, in ständigem Kontakt mit den Elementen Erde, Feuer, Wasser, und Luft machen die Kinder automatisch alle wesentlichen biologischen, physikalischen, mathematischen sowie chemischen Erfahrungen. Kinder können in der Natur kostenlos, altersentsprechend und jederzeit experimentieren. Sie tun es auch mit Freude und aus sich heraus. Warum müssen Kindergartenkinder in weißen Kitteln und Schutzbrillen naturwissenschaftliche Experimente in Räumen durchführen? Unsere Forscher draußen im Wald brauchen das nicht.

  • Dass Eis bei Wärme schmilzt, erfahren sie, wenn sie dicke Eisscheiben zur Freude des Busfahrers mit in den Bus nehmen und dort eine Pfütze verursachen.
  • Beim Klettern müssen sie immer wieder abschätzen „bin ich zu schwer, kann der Ast  mich tragen?“
  • Dass Feuer Sauerstoff braucht und Holz trocken sein sollte, damit uns ein Feuer wärmen kann, erfahren sie drei Jahre im Herbst und Winter täglich.
  • Dass Holz zu Kohle wird und sie damit malen können ist selbstverständlich.

Den Pflanzen beim Wachsen zusehen, Tiere beobachten, natürliche Zusammenhänge erkennen, in und mit der Natur spielen, das vermittelt den Kindern ein naturwissenschaftliches Grundlagenwissen, das kein Bilderbuch, kein Versuch im Gruppenraum und wie es in Schulen häufig passiert, keine schlechte Kopie vermitteln kann.

Kinder müssen Natur erleben, um sie zu verstehen. Ihr Wissen über Pflanzen, Tiere, das Wetter, die Elemente, Temperaturen, Jahreszeiten und vieles mehr ist enorm.

Weniger…

Dr. Silva

Dass wir erholt und erfüllt von einem Waldspaziergang heimkehren, gestärkt für den Alltag, ist ein Gefühl, das wohl jeder kennt. Ein längerer Urlaubsaufenthalt in der Natur, lässt uns unsere Gedanken sortieren, verschafft uns Klarheit, um zu Hause die alltäglichen Probleme mutig anzugehen. In Erinnerungen und Tagträumen profitieren wir noch lange von diesem Erholungswert.

Mehr…

Die indigenen Völker wissen schon immer, wie ungesund eine Entfremdung von der Natur sein kann. Sie sind der Meinung, dass ein fehlender Naturbezug unsere Herzen kalt und hart werden lässt und wir keine Empathie für andere Lebewesen entwickeln.

Das, was unsere Vorfahren, die Kelten schon immer wussten, wurde in den letzten Jahren ausführlich wissenschaftlich belegt.

In Japan wird psychisch und physisch kranken Menschen eine Waldtherapie verordnet, die vergleichbar mit unserem regelmäßigen Waldspaziergang oder unserem Urlaub in der Natur ist.

Bei einem Aufenthalt im Wald, wird nachweislich der Cortisol-Spiegel (Stresshormon) und der Blutdruck gesenkt, die Herzschlagfrequenz verlangsamt, die Elastizität der Arterien verbessert und die Lungenkapazität erhöht.

Unsere Freunde, die Bäume schenken uns eine Luft, die mit Sauerstoff und ätherischen Ölen gesättigt ist.

Diese ätherischen Öle bilden sie u.a., um miteinander zu kommunizieren, um Schädlinge abzuschrecken oder um sich vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. Terpene aktivieren die Bildung von natürlichen Killerzellen, die Krankheitserreger abwehren. Ein Waldspaziergang erhöht die Anti-Tumor-Proteine im Blut. Unser Immunsystem wird gestärkt.

Waldluft ist für uns ein Heiltrank zum Einatmen.

Sogar die abgestorbenen Überreste unserer Freunde, die sich in Form von Blättern, Zweigen und Früchten am Waldboden ansammeln und mit Hilfe von Micro-Organismen und Bakterien zu Humus werden, helfen den Menschen.

Im Humus bildet sich ein bestimmtes Bakterium mit dem Namen Mycobacterium vaccae. Es regt die Produktion von Serotonin und Noradrenalin an und steigert das Lernvermögen. Es wirkt stimmungsaufhellend, es macht uns glücklich. Kinder und Tiere wissen instinktiv, wie gut ihnen der Waldboden tut. Mit Leidenschaft matschen und wälzen sie sich darin.

Heute wissen wir auch, dass die zunehmende Kurzsichtigkeit von Kindern, mit dem Aufenthalt in geschlossenen Räumen zu erklären ist. Computer, fehlendes Tageslicht, die Unmöglichkeit, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, sind Auslöser dafür.

Ein Aufenthalt in der Natur, das viele Grün und die Weite sind Balsam für unsere Augen.

Als wir vor vielen Jahren den Waldkindergarten gründeten, war die Angst vor dem Wald, geschürt durch die Medien, noch enorm groß.

Herunterfallende, tödliche Äste, Leichen, die im Wald verbuddelt, Kinder, die im Wald entführt und versteckt wurden, wilde Tiere, wie Wildschweine, die uns und unsere Hunde verletzen konnten, Tod durch Fuchsbandwurm oder Zecken, das waren die Schreckensnachrichten, die dominierten.

Zum Glück findet seit einigen Jahren ein Umdenken statt. Wohl auch aus der Notwendigkeit heraus, dass wir „zivilisierten“ Menschen immer kränker werden.

Zivilisationskrankheiten haben nicht nur uns, sondern auch unsere domestizierten Tiere erreicht.

Übergewicht, Diabetes, Krebs oder Herzerkrankungen nehmen auch bei ihnen immer mehr zu.

Unsere Waldkinder sind nicht übergewichtig. Dieses Problem tritt dann in der Schule auf, wo die Kinder sich kaum noch bewegen.

Viele Einrichtungen, Schulen und Kindergärten sind in einem maroden Zustand.

Unser Kindergarten ist aus der Notwendigkeit entstanden, Wohngift und Schimmel verseuchte Räume zu verlassen. Kinder und Erzieherinnen waren sehr krank. Der Kindergarten im Wald macht gesund. Es ist ein großes Privileg immer draußen in der Natur arbeiten zu dürfen.

Weniger…

 

Waldluft ist für uns ein Heiltrank zum Einatmen.

Clemens G. Arvay

Bild in Lightbox öffnen (open image in lightbox). Hier ein paar Einblicke aus dem Wald: In der Fotogalerie oder als Video.

Grünes Volk

Die Ureinwohner Nordamerikas nennen die Vegetation „Grünes Volk“. Sie pflegen Freundschaft mit den Pflanzen und achten sie als weise Lebewesen.

Unsere Kinder sind fasziniert von ihnen. Für die Kinder gibt es kein Unkraut. Jede Pflanze hat ihre Daseinsberechtigung. Für sie ist das „Grüne Volk“ stark. Sie sehen wie kleine Pflänzchen durch den Asphalt durchwachsen oder Wurzeln Straßendecken aufbrechen.

Mehr…

Im Frühjahr, wenn die Vegetation aufwacht und wächst, freuen sie sich. Kräuter wie Gundermann, stinkender Storchschnabel und Spitzwegerich können gesammelt werden. Damit können sie eine „Zaubersalbe“ kochen, die praktisch gegen alles hilft, insbesondere jedoch bei Brennnesselverletzungen, Schürfwunden und Insektenstichen. Der gelbe Saft des Schöllkrauts hilft wunderbar gegen Warzen und wird gerne verwendet. Der frische Saft vom dünnen Spitzwegerich und seinem dickeren Bruder Breitwegerich hilft unmittelbar bei Brennnesselverletzungen und Stichen. Das „Grüne Volk“ hat es so eingerichtet, dass die beiden immer dort wachsen, wo auch die Brennnessel steht.

Achtsam werden die Kräuter gesammelt, und freundlich gefragt, ob sie gepflückt werden dürfen. Es werden nie alle Pflanzen der gleichen Art an einer Stelle gepflückt. Auch werden die Wurzeln nicht ausgerissen. Wir wollen unsere grünen Freunde im nächsten Jahr wieder begrüßen dürfen und den Tieren auf keinen Fall die Nahrung stehlen. In Ausnahmen werden auch Wurzeln im Herbst gesammelt, z.B. die Kardenwurzel, die mit ihrer Kraft Borreliose heilen kann, oder die  Löwenzahnwurzel, die bei Nierenproblemen hilft. Aber auch hier gilt: „Schaut, dass sich die Pflanzen wieder vermehren können!“

Holunder ist eine beliebte Heilpflanze bei den Kindern. Aus Holunderzweigen werden Perlen für Ketten hergestellt. Holunderblüten werden getrocknet, und als Tee bei Erkältung getrunken. Holundersaft- und Marmelade werden gekocht. Auf dem Jugendreiterhof wachsen viele ausladende  Holunderbüsche. Frau Holle, deren Lieblingspflanze der Holunder ist, erklärt uns in ihrem Märchen, dass wir belohnt werden, wenn wir achtsam mit der Natur umgehen.

Unsere Kinder erwerben im Laufe ihrer Kindergartenzeit ein großes Wissen darüber, welche Pflanze bei welchen Beschwerden hilft.

Sie sehen bei einem Waldspaziergang mit den Pferden, dass Pflanzenfresser Kräuterexperten sind. Ist es schwül oder naht ein Wetterwechsel, fressen besonders unsere alten Pferde Weißdornblätter, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Im Frühjahr bereiten wir mit den Kindern oft einen Bärenkräuterquark zu. Mit Kräutern, die der Bär nach seinem langen Winterschlaf braucht, um wieder zu Kräften zu kommen. Florian ein Kindergartenkind, konnte nach dem Verzehr des Quarks Fahrrad fahren. Auf die Frage der Eltern, warum das plötzlich so gut ginge, antwortete er: „Ich habe heute im Kindergarten Bärenquark gegessen. Der hat mich stark gemacht.“

Weniger…

 

...Also hielten die Pflanzen ein Pow-Wow und entschieden, den Menschen zu helfen. Für jede Krankheit, die die Tiere ausschicken, würde eine von ihnen ein Heilmittel bereitstellen. Ein Kräutlein nach dem anderen gab bekannt, welche Krankheit es zu heilen wisse. Sie schickten einem Medizinmann einen Traum, in dem sie erklärten: „Wir das, „Grüne Volk“, werden euch bei jeder Krankheit helfen. Aber wir sind scheu, ihr müsst zu uns kommen, und uns um Hilfe bitten, wenn ihr krank seid. 
Indianisches Märchen